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100 Jahre Feuerwehr Höver

Bereits im Dezember des Jahres 1909 trat die Feuerwehr dem Kreisfeuerwehrverband und dem Provinzialfeuerwehrverband bei. Unter der Leitung des Hauptmannes H.Jöhrens entwickelte sich schnell eine einsatzfähige Feuerwehr.

1912 erbaute die Gemeinde Höver ein, für damalige Verhältnisse, entsprechend modernes Spritzenhaus mit Schlauchturm. In einem Nebenraum war außerdem die Arrestzelle des Dorfpolizisten untergebracht. Getreu dem am Turm angebrachten Gelöbnis: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ gelang es den Kameraden damals in mühevoller Arbeit eine schlagkräftige freiwillige Feuerwehr aufzubauen.

1913 vernichtete ein Feuer die Scheune des Gemeindevorstehers E.Köhler mit sämtlichen Erntevorräten, sowie den landwirtschaftlichen Maschinen. Das Feuer griff auf das Wohnhaus über und äscherte es fast vollständig ein. Es wurden alte Schriften und Akten der Gemeinde Höver vernichtet. Die Feuerwehr musste sich wegen der großen Ausmaße des Feuers darauf beschränken, die nördlich gelegenen Häuser zu schützen.

Von 1914 bis 1918 verlor die Wehr fünf ihrer Kameraden im ersten Weltkrieg. Sonstige Aufzeichnungen sind nicht vorhanden.

1919 übernahm C.Hoyer als Hauptmann die Führung der Wehr, zu seinem Stellvertreter wurde F.Behre gewählt.

1920 wütete ein weiterer Großbrand, als, vermutlich durch einen Kurzschluss in einer elektrischen Leitung, das Wohnhaus des Gastwirtes F.Wolfes in Flammen aufging. Der Einsatzbericht macht deutlich, dass auch zu damaliger Zeit den Gefahren der Einsatzstelle große Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Durch umsichtiges Verhalten konnten sich die Kameraden kurz vor dem Einsturz des Schornsteines in Sicherheit bringen.

Die sinkende Dienstbeteiligung gab Anlass zur Einführung von strengen Strafbeträgen. Folgende Bußgelder wurden festgesetzt:

Zuspätkommen bei Übungen und Versammlungen -,25 Mark

Nicht Erscheinen ohne Grund -,50 Mark

Nicht Erscheinen bei Übungen 1,00 Mark

Nicht Erscheinen bei Feuer 3,00 Mark

1923 wählte man W.Wolfes zum neuen Vize-Hauptmann.

1925 gründete sich auf Anregung des Hauptmannes Hoyer ein „Trommler- und Pfeifferkorps“, der spätere Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Höver.

 


Hinten: E.Ostermeyer, E.Suderburg, P.Pokrandt, H.Kothe, F.Behre, O.Meyer, Vorne: K.Hein, H.Drews, W.Hegr, P.Bielang, H.Prüser

1928 wurde der Ostersonntag durch einen Feueralarm unterbrochen. Es brannte die „versicherte“ Scheune von F.Prüße. Die Feuerwehr Höver erhielt Unterstützung von den Nachbarfeuerwehren, die ausschließlich damit beschäftigt waren die Nachbargebäude zu schützen. Als Brandursache wurden rauchende Kinder ermittelt, die sich später vor Gericht verantworten mussten.

1929 zog „moderne“ Technik in die Freiwillige Feuerwehr Höver ein. Von der Gemeinde wurde auf Drängen von Hauptmann Hoyer eine 2-rädrige Motorspritze TS V (Pumpenleistung 400l/min) mit mehreren Schläuchen für rund 5000 Mark beschafft. Durch die moderne Ausrüstung waren umfangreiche Umschulungen erforderlich, die von den Kameraden mit großem Eifer durchgeführt wurden Als weitere Maßnahme zur Verbesserung der Dienstbeteiligung wurden die Dienste mit schriftlichen Aushängen in den Gastwirtschaften und im Kaufmannsladen bekannt gegeben.

 


Übung mit der Motorspritze am Dorfbrunnen in der Brunnenstraße

1933 erkannte man die Gefahren der Brandgase für den Menschen und befasste sich mit der Anschaffung von „Gasschutzmasken“. Im gleichen Jahr besuchten drei Kameraden einen „Gasspürkursus“ an der Landesfeuerwehrschule. Um die Alarmierung zu verbessern wurden 2 zusätzliche Signalhörner beschafft. Der Viertaktmotor der Spritze musste durch einen neuen Zweitaktmotor ersetzt werden. Ein Brand auf dem Hof von Bauer Rust erforderte das Eingreifen der Feuerwehr, dabei konnten Schäden an den benachbarten Häusern vermieden werden.

1934 beging die Freiwillige Feuerwehr Höver ihr 25-jähriges Jubiläum, das mit einer Einsatzübung mit mehreren Nachbarfeuerwehren auf dem Schulhof und einem großen Festumzug durch den ganzen Ort gebührend gefeiert wurde. Im selben Jahr übernahm O.Grefe sen. als Hauptmann die Führung der Feuerwehr Höver. Der bisherige Hauptmann C.Hoyer wurde zum „Ehrenhauptmann“ der Altersabteilung ernannt.

 

Höver, Anfang Juli 1934

25 Jahre besteht die hiesige freiwillige Feuerwehr. Ein Vierteljahrhundert hat sie gewissenhaft und treu nach dem schönen Spruch gehandelt: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ Könnte es auch anders sein, wenn solch echte Niedersachsenmänner an der Spritze stehen, wie der Bauer C.Hoyer, Hauptgründer und langjähriger Hauptmann und Bauer O.Grefe als stellvertretender Hauptmann. Mit lebhaftem Interesse und reichem Können setzen sie immer ihre ganze Kraft für das innere und äußere Wohl dieser wichtigen Einrichtung und ihrer Mannschaft ein. Jedes Mitglied stellt sich willig unter ihre Führung. Auch der gemütliche dicke Gastwirt F.Konerding als Steigerführer, der ruhige soldatische F.Rathmann als Motorspritzenführer und der sinnige edle W.Wolfes als Handspritzenführer stehen wie jeder Wehrmann am richtigen Platze. Und jederzeit hilfsbereit zeigt sich Kassierer und Schriftführer F.Prüße. Auch des ersten Hauptmannes und jetzigen Altenteilers H.Jöhrens sen. und all seiner alten Getreuen sei gedacht. Unter Leitung von W.Heger sorgt das frische Trommler- und Pfeifferkorps stets für heitere Stunden. In vorbildlicher Weise hat die Wehr in den letzten Monaten zur Arbeitsbeschaffung beigetragen.

Da der Viertaktmotor leicht streikte, was im heutigen Dritten Reiche sich absolut nicht passt, wurde er durch einen Zweitaktmotor ersetzt, der sich bisher gut bewährte. Dazu kamen mancherlei andere kleinere Anschaffungen. Auch an der Stelle der alten grünen Uniformen, die so manchen Sturm erlebten, ist nach den jetzigen Bestimmungen eine blaue Kleidung getreten. Die hiesigen Schneiderhandwerker Ostermeyer, Luttermann und Marx verrichteten diese Arbeit. Der vorschriftsmäßige Stahlhelm wird auch nicht lange auf sich warten lassen. Herzliche Glückwünsche seien der Wehr an dieser Stelle übermittelt.“

Von 1939 bis 1945 tobte der 2. Weltkrieg. In dieser Zeit wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Höver 29 Einsätze abgearbeitet, davon vier nach schweren Luftangriffen der Allierten auf Hannover. Etliche Kameraden verloren in den leidvollen Kriegsjahren ihr Leben.

 


Luftbild von Höver aus dem Jahr 1944 nach einem Luftangriff auf Hannover

Im April 1945 wurde die Feldscheune von H.Lüpke ein Raub der Flammen. Bei dem Brand wurden Maschinen und Geräte vernichtet. Durch eine Beschädigung des Stromleitungsnetzes fiel im Dorf einige Tage der Strom aus.

1947 gab Oberbrandmeister Grefe sen. sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. An seiner Stelle übernahm Schlachtermeister W.Henzel als Gemeindebrandmeister die Leitung der Feuerwehr. Er verhandelte mit der Zementfabrik „Alemannia“ die Übergabe der werkeigenen TS 8 (Pumpenleistung 1200l/Min) an die Feuerwehr.

 


Tragkraftspritze TS8 von DKW

Durch den Umbau seines eigenen PKW zum Geräte- und Zugfahrzeug war ein schneller und jetzt auch ein überörtlicher Einsatz der höverschen Wehr möglich.

Regenarme Jahre führten bei der Wehrführung zu der Erkenntnis, dass die Löschwasserversorgung durch die vier Notbrunnen bei Großbränden nicht mehr ausreichen könnte. Der Anschluss an ein Wasserwerk war zu diesem Zeitpunkt schon in Planung, konnte aber aus finanziellen Gründen noch nicht realisiert werden.

Ein besonderes Ereignis war das erste Feuerwehrvergnügen in den Nachkriegsjahren. In der Gaststätte Koslowski versammelte man sich mit den Ehefrauen und geladenen Gästen. Alle Teilnehmer waren bemüht, die Sorgen des Alltages, die Gedanken an die Gefallenen und in der Gefangenschaft lebenden Angehörigen und die Ungewissheit über deren Schicksal für einige Stunden zu vergessen. Der Höhepunkt dieser Feier war die gemeinsame Kaffeetafel mit Nachkriegskuchen und dem vom Wirt spendierten „Muckefuck“. Auch über die Wirkung der „zollfreien Doppelrübe“ weiß der Chronist zu berichten.

1949 brannte die Strohdieme des Landwirtes H.Lüpke. Wegen des starken Sturmes konnten zwar die Erntevorräte nicht gerettet werden, es gelang aber die Nachbarschaft vor Schäden zu bewahren.

1950 feierte man das 40-jähriges Bestehen der Feuerwehr Höver mit einem großen Zeltfest. Um den Festteilnehmern einen Einblick in die Aufgaben einer freiwilligen Feuerwehr zu geben, wurde mit den Nachbarwehren Ahlten, Ilten und Bilm eine gemeinsame Einsatzübung unter den kritischen Augen von Kreisbrandmeister Sadlowski durchgeführt. Das Foto zeigt die beteiligte Einsatzmannschaft der Feuerwehr Höver. Der Festumzug mit den Gastwehren und den Musikzügen fand das besondere Interesse der Höveraner und der vielen auswärtigen Besucher. Anlässlich dieses Jubiläums führte man am 27. August eine „Fahrt ins Blaue“ mit den Partnerinnen durch. Die Wettkampfgruppe nahm einen regelmäßigen Übungsdienst auf und nahm an verschiedenen Wettkämpfen in der näheren Umgebung teil.

1954 wurde bei der Firma Magirus ein neues Löschgruppenfahrzeug abgeholt. Dieses LF 15 (Pumpenleistung 1600l/min/Wassertank 1200ltr) war zu dieser Zeit eines der modernsten Feuerwehrfahrzeuge in Niedersachsen. Für das Fahrzeug, mit seiner vollständigen feuerwehrtechnischen Beladung musste die Gemeinde Höver 46.000 DM aufbringen. Da es sich um ein nicht genormtes Fahrzeug handelte, waren die Verhandlungen mit dem Landkreis über eine Bezuschussung schwierig.

 


Löschgruppenfahrzeug LF15/12

Der Zuschussbetrag wurde vom Gemeindebrandmeister ausgelegt. Um dieses moderne Einsatzmittel vernünftig unterzubringen, musste ein neues Gerätehaus gebaut werden. Die Gemeinde Höver baute es zusammen mit der Gemeindeverwaltung und einer Leichenhalle, sowie zwei Mietwohnungen am Schulhof gegenüber dem alten Spritzenhaus.

Feuerwehrgerätehaus und Gemeindeverwaltung Baujahr 1954

1955 erfolgte eine Änderung der Alarmierung. Auf dem Dach des Spritzenhauses wurde eine moderne Sirenenanlage installiert, die bisher benutzten Signalhörner hatten ausgedient. Im Alarmfall musste zur Auslösung ein Handdruckmelder an der Eingangstür betätigt werden. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnten am 09. April zwei Kinder bei einem Kellerbrand gerettet werden. Dieser erfolgreiche Einsatz war im Wesentlichen auf die Vorteile des neuen Löschfahrzeuges mit Löschwassertank und Schnellangriffseinrichtung zurückzuführen. Ein harter Schlag war die Nachricht vom Tod des Gemeindebrandmeisters W.Henzel, der am 12.07.1955 bei einem Verkehrsunfall in Altwarmbüchen ums Leben kam. Am Abend dieses Tages gerieten auf dem Werksgelände der Zementfabrik zwei Tanks mit 15.000l Heizöl in Brand. Die Löschversuche der Werksangehörigen waren erfolglos, sodass Großalarm gegeben wurde. Erst der Einsatz von Löschschaum durch einen Löschzug der Berufsfeuerwehr Hannover führte zum Erfolg, das Übergreifen des Feuers auf angrenzende Pappdächer konnte verhindert werden. Die Explosionsgefahr der zwischen zwei Brennöfen liegenden Öltanks war ebenfalls gebannt. Kurz darauf wurde die Wehr nach Bilm zur nachbarschaftlichen Löschhilfe gerufen. Auch hier konnte durch das höversche Fahrzeug ein größerer Gebäudeschaden verhindert werden. In der Jahreshauptversammlung am 08.08.1955 wurde E.A. Ostermeyer zum neuen Gemeindebrandmeister gewählt.

1956 galt es zwei Mal Löschhilfe in Ahlten zu leisten. Am 02.02. brannte ein Bauernhof und am 22.08. konnten bei einem Feuer zwei Kinder gerettet werden. Am 28. August brannte auf dem Werksgelände der Zementfabrik ein Transportband.

1957 veranlasste die mangelhafte Dienstbeteiligung den Gemeindebrandmeister zu scharfen Worten auf der Jahreshauptversammlung. Alle Feuerwehrmänner wurden an ihre Pflichten erinnert und es wurde beschlossen, säumige Mitglieder auszuschließen. Gleichzeitig wurde auch ein Strafgeld für Dienstversäumnisse angedroht. Um eine bessere Ausbildung zu ermöglichen, wurde die Wehr in drei Gruppen (Jugendgruppe, mittlere Jahrgänge und Spielmannszug) aufgegliedert. Der aktive Übungsdienst und die gute Kameradschaft dieser Jugendgruppe spiegelte sich in den folgenden Jahren durch sehr gute Ergebnisse bei verschiedenen Wettkämpfen auf Unterkreisebene wider.

1958 erhielt die Feuerwehr Höver einen Tragkraftspritzen-Anhänger (TSA), sowie eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 (800 l/min) mit einem luftgekühlten VW-Industriemotor.

 


TSA mit der löschtechnischen Beladung für eine Löschgruppe

Im September dieses Jahres leistete die Wehr nachbarschaftliche Hilfe, als ein Gehöft in Ahlten durch Blitzschlag in Brand gesetzt wurde. Ein PKW-Brand wurde am 27.11.1958 in Zusammenarbeit mit der BF Hannover gelöscht.

1959 war das Jahr des 50-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Höver, es fand am 25.05.1959 zusammen mit dem Schützenfest statt. Den feierlichen Abschluss dieser Veranstaltung bildete der „Große Zapfenstreich“ am Kriegerdenkmal. Ansonsten war die Wehr bei zwei Bränden und zwei Hilfeleistungen gefragt. Infolge einer Reparatur des undicht gewordenen Löschwassertank stand das LF 15 fast zwei Jahre nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung.

Die Wettkampfgruppe belegte in den nächsten Jahren vordere Plätze bei den Unterkreiswettkämpfen.

1961 erfolgte ein Einsatz bei einem Kellerbrand. In der nachfolgenden Zeit wurde über die Notwendigkeit von Atemschutzgeräten diskutiert und es wurde ein solches Gerät dann bei der Gemeinde beantragt. Es dauerte noch 16 Jahre bis zur Beschaffung von weiteren Atemschutzgeräten. Gleichzeitig beantragte man die Installation einer zweiten Sirene im Dorf.

1963 machte der Brand einer Gasleitung in Ahlten den Einsatz der Feuerwehr Höver erforderlich. Für Autobahneinsätze wurde ein Pulverlöschanhänger (PLA) mit 250 kg Löschpulver beschafft und in Dienst gestellt.

Das Jahr 1964 begann mit zwei Schwelbränden auf der höverschen Müllkippe bei der Mühle in Bilm.

Am 12.05.1965 wurde auf der BAB A7 ein LKW-Brand, ausgelöst durch zu heiße Bremsen, bekämpft. Der neue PLA250 wurde zwar mitgeführt aber nicht eingesetzt.

1967 geriet durch einen Blitzschlag ein Bauwagen in Brand. Durch den schnellen Einsatz war es möglich, eine Propangasflasche rechtzeitig zu bergen und damit eine Explosion zu verhindern.

1968 verstarb der langjährige Gemeindebrandmeister E.-A.Ostermeyer, der bereits 1965 für seine Verdienste mit dem „Feuerwehr-Ehrenkreuz“ ausgezeichnet wurde. Sein bisheriger Stellvertreter E.Wigger wurde am 25.November zum Gemeindebrandmeister gewählt. Neuer stellvertretender Gemeindebrandmeister wurde H.Lüpke.

In den letzten Tagen des Jahres musste ein Schwelbrand in einem Fachwerkhaus gelöscht werden.

1971 wurde die Feuerwehr Höver nach Sehnde alarmiert. In der Zuckerfabrik war ein Trockenschnitzelsilo in Brand geraten. Es begannen erste Gespräche über das Für und Wider bezüglich der Gründung einer Jugendfeuerwehr.

1972 war es dann soweit: Die Jugendfeuerwehr Höver wurde am 6. Februar gegründet.

Es mussten wieder mehrere Schwelbrände auf der Müllkippe in Bilm gelöscht werden, eine teilweise mühsame und langwierige Prozedur, denn das Löschwasser konnte nur mit dem Löschfahrzeug an die Einsatzstelle gebracht werden. Im Mittellandkanal wurde eine Leiche entdeckt und durch die Feuerwehr geborgen. Im Hallenbad wurde, bedingt durch einen Pumpenausfall, der Keller unter Wasser gesetzt. In einem sechsstündigen Hilfeleistungseinsatz wurde der Keller wieder trockengelegt. Durch den schnellen Einsatz bei einem Zimmerbrand wurde großer Schaden verhindert. Zwei weitere Brände erforderten den Einsatz der Feuerwehr Höver in Ilten und auf dem Gelände der Zementfabrik, wo ein Transportband in Brand geraten war.

1973 wurde nachbarschaftliche Löschhilfe in Sehnde, bei einem Brand in der Zuckerfabrik, geleistet. Ein weiterer Schwelbrand auf der Müllkippe wurde bekämpft. In Eigenleistung wurden die bisher als Wohnung genutzten Räume über der Fahrzeughalle zu einem Schulungsraum umgebaut. Der Zugang zum Schulungsraum erfolgte durch eine sehr steile Treppe aus der Fahrzeughalle heraus. Außerdem erwarb die Gemeinde einen unfallbeschädigten VW-Bus, der von Kameraden zum Mannschaftstransportwagen (MTW) umgebaut wurde. Um das neue Fahrzeug vernünftig unterzubringen, wurde die neben der Fahrzeughalle gelegene, nicht mehr benötigte gemeindeeigene Leichenhalle zur Garage umgebaut. Es wurden neue Stahltore eingebaut und die beiden Garagen durch einen Durchbruch verbunden.

1974 verlor die Freiwillige Feuerwehr Höver durch die Verwaltungs- und Gebietsreform ihre Eigenständigkeit. Der Ort Höver wurde als einer von 15 Ortsteilen in die Gemeinde Sehnde eingemeindet. Nach der im Brandschutzgesetz vorgegebenen, abgestuften Ausrüstung der Feuerwehren, wurde die neue Gemeindefeuerwehr Sehnde aufgestellt. Danach erhielt die Feuerwehr Sehnde den Status einer Schwerpunktfeuerwehr, die Feuerwehr Ilten den einer Stützpunktfeuerwehr, alle anderen 13 Ortsfeuerwehren, und somit auch Höver, wurden als Feuerwehren mit Grundausstattung eingestuft.

Neben drei Einsätzen auf der Müllkippe wurde am Silvestertag ein Kellerbrand in Höver gemeldet. Hier zeigte sich erneut die Notwendigkeit von geeigneten Atemschutzgeräten und der Ausrüstung mit Sprechfunkgeräten. Dieses wurde in der darauffolgenden Jahreshauptversammlung deutlich gemacht. Bei der Versammlung stand die Wehrführung mit E.Wigger und H.Lüpke nicht mehr zur Wiederwahl und so wurde H.Winter einstimmig zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. Ebenfalls einstimmig wählte man K.Worm zu seinem Stellvertreter.

Bei den verheerenden Waldbränden im August 1975 in der Lüneburger Heide war die Feuerwehr Höver mit zwölf Kameraden einen ganzen Tag mit ihrem LF15 im Einsatz. Die Gemeinde Sehnde kaufte eine neue TS 8/8 und stationierte diese in Höver.

1976 wurden durch die Gemeinde Sehnde drei Atemschutzgeräte mit den entsprechenden Atemschutzmasken beschafft und in Dienst gestellt. Die Arbeit unter Atemschutzgeräten konnten nur Kameraden aufnehmen, die eine Untersuchung bei einem Arzt bestanden und eine bestimmte Arbeitsleistung in einer Übungsanlage erbracht hatten. Außerdem wurde ein Fahrzeugfunkgerät beschafft und in das alte LF15 eingebaut. Jetzt war jederzeit ein Kontakt zu anderen Fahrzeugen und zur Einsatz-Leistelle (Florian Ronne) möglich, sofern das Fahrzeug nicht fuhr. Für die Einsatzstellenkommunikation wurden drei Handsprechfunkgeräte beschafft. Sowohl Atemschutz- wie auch Sprechfunkgeräte bewirkten eine enorme Steigerung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Diese neue Technik bedeutete aber auch einen immensen Aufwand an Ausbildung und Übung. So mussten die Kameraden jetzt die entsprechenden technischen Lehrgänge an der feuerwehrtechnischen Zentrale in Burgdorf besuchen. Die Ortsfeuerwehr Höver wurde zu zwei Brandeinsätzen nach Ahlten und auf das Gelände der Zementfabrik alarmiert. Außerdem wurde ein Flächenbrand am Mittellandkanal, und ein PKW-Brand im Steinbruch gelöscht.

Da es 1977 keine Einsätze gab, wurde der Schwerpunkt auf die Vertiefung der Kenntnisse im Bereich Atemschutz und Sprechfunk gelegt.

1978 wurde in der Jahreshauptversammlung die Ersatzbeschaffung des LF 15 angesprochen. Mehrere größere Reparaturen an Pumpe und Bremse waren der Grund. Das Ortskommando sprach sich für die Beschaffung eines gleichwertigen Fahrzeuges (LF16) aus, während der Sehnder Gemeindebrandmeister W.Paulmann auf den Feuerschutzplan des Landkreises verwies und die Beschaffung eines LF 8 (ohne Wassertank) befürwortete. Die Diskussion wurde leidenschaftlich geführt, letzlich setzte sich der Gemeindebrandmeister mit seiner Meinung durch.

Eine in Brand geratene Waschmaschine machte einen Feuerwehreinsatz nötig. Es war das erste Feuer, bei dem die neuen Pressluftatmer, bedingt durch die starke Rauchentwicklung, eingesetzt wurden. Das Feuer konnte mit einer Kübelspritze gelöscht werden. Zwei weitere Brandeinsätze folgten. Pfingsten brannte eine Gartenlaube trotz des Einsatzes von zwei C-Rohren nieder. Ein Entstehungsbrand in einem leerstehenden Haus konnte mit dem Löschwasser des LF15 und der Schnellangriffseinrichtung schnell unter Kontrolle gebracht werden.

1979 wurde das 25jährige Jubiläum des Löschgruppenfahrzeuges mit einer kleinen Feier begangen. Die Diskussion über die Größenordnung des zu beschaffenden Löschfahrzeuges wurde vehement geführt, die Entscheidung fiel aber auf ein LF 8 ohne Wassertank. Im Frühjahr wurden vier Fahrzeuge verschiedener Hersteller besichtigt und begutachtet. Man entschied sich für ein Mercedes Fahrgestell mit Ziegler Aufbau, welches dann durch die Gemeinde Sehnde bestellt wurde. Die Zementfabrik sagte einen Zuschuss von 25.000 DM für die ergänzende Ausrüstung des neuen Fahrzeuges zu. In diesem Jahr gab es keine Brandeinsätze. Einsetzendes Tauwetter im März führte zu einem Rückstau in einem Graben südlich von Höver. In einem zweitägigen Einsatz mussten mehrere Keller leer gepumpt werden.

1980 wurde das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8 auf dem Gemeindefeuerwehrtag in Bilm feierlich durch den Gemeindedirektor übergeben.

Vom Zuschuss der Zementfabrik wurden der vierte Pressluftatmer, ein Hilfeleistungssatz mit Hydraulischer Schere, ein Stromerzeuger (5kVA), ein Stativ mit zwei Strahlern sowie weitere Ausrüstungsgegenstände gekauft. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der BF Hannover fanden der 25. Deutsche Feuerwehrtag und die Ausstellung Interschutz in diesem Jahr in Hannover statt. Durch die Feuerwehr Höver wurden im Rahmen dieser Veranstaltung 100 Feuerwehrleute aus Bad Homburg in der Turnhalle untergebracht und versorgt. Die Ausbildung mit dem neuen Fahrzeug machte einen intensiven Ausbildungs- und Übungsdienst notwendig, der von allen Kameraden mit Begeisterung und großem Interesse wahrgenommen wurde. Der erste Einsatz des neuen LF 8 war am 9.September der Brand einer Strohdieme in Ilten-Köthenwald.

1981 wurde die Jahreshauptversammlung in der Gaststätte Pflüger durch einen Sirenenalarm unterbrochen. Der Zimmerbrand im Alemanniaweg stellte sich als übler Scherz heraus, die Versammlung wurde nach der Unterbrechung wie gewohnt fortgesetzt. In Anbetracht des noch ausstehenden Vespers war der Unmut der Kameraden über diesen Streich bald verflogen. Im Laufe des Jahres wurde die Wehr zu 15 Einsätzen alarmiert, darunter sechs Einsätze auf dem Gelände der Zementfabrik. Bei dem Einsatz am 06. März brannte Braunkohlestaub, ein Brand, der bei falschem Vorgehen explosionsartig verlaufen kann. Am 17. April brannten Reifen im 3.OG des Wärmetauscherturms. Erst nach Löschen der Flammen wurden die beiden Druckgasbehälter (Azetylen und Sauerstoff) entdeckt. Ein langwieriger Einsatz hatte wieder mit Braunkohle zu tun. Bein Entleeren eines Silofahrzeuges auf dem Gelände der Zementfabrik löste sich ein Domdeckel des Aufliegers. Es wurden große Mengen der Ladung herausgeschleudert. Wegen der akuten Brandgefahr musste der Kohlenstaub mit Wasser und Netzmittel beregnet werden, um ihn dann zusammen zu kehren. Ebenfalls musste das Braunkohlestaubsilo entleert werden, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Glutnester gebildet hatten. Der austretende Kohlestaub wurde mit großen Mengen Netzmittel und Schaum abgedeckt. Den Jahresabschluss bildete ein Zimmerbrand am 1. Weihnachtstag. Durch die winterliche Witterung wurde zeitgleich die Wehr aus Ilten mit ihrem Tanklöschfahrzeug mitalarmiert.

1982 wurde Cl.Winter zum stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Einsatzmäßig wurden drei Flächenbrände und vier PKW-Brände abgearbeitet, dazu kamen ein umgestürzter Baum und ein Frontalzusammenstoß zwischen LKW und PKW mit zwei Verletzten. Die Jugendfeuerwehr feiert ihr 10-jähriges Bestehen, mit einer „Winterolympiade“, eine Art Spielveranstaltung in der Turnhalle Höver. Zu Gast waren die anderen Jugendfeuerwehrgruppen der Gemeinde Sehnde.

1983 verzeichnet das Dienstbuch zehn Einsätze, darunter sechs Hilfeleistungen. Am 17.03.1983 übergaben Gemeindebürgermeister F.Walking und Gemeindedirektor M.Kotter einen neuen Einsatzleitwagen (ELW1) an die Ortsfeuerwehr. Das Fahrzeug ist eine Ersatzbeschaffung für den infolge eines Unfalles nicht mehr einsatzbereiten MTW und dient der gesamten Gemeindefeuerwehr Sehnde als Führungsfahrzeug.

 


Fahrzeugübergabe ELW1

Der Antrag auf Anerkennung als Stützpunktfeuerwehr wird gestellt, und von der Gemeinde Sehnde abgelehnt. Ein aufwendiger Einsatz war das erneute Entleeren und Spülen des Braunkohle-Staubsilos. Die Glutnester im Silo konnten von der stationären CO²-Löschanlage nicht gelöscht werden.

1984 löste man die “Kombi” durch neue Schutzkleidung ab. Die Gemeinde beschaffte für die Feuerwehr in Höver vorerst 15 Schutzanzüge (blaue Latzhose / orange kurze Jacke in Baumwolle). Es wurde der standard Schutzanzug und in den nächsten Jahren wurden alle Kameraden damit ausgestattet.

1985 kam es zu zwei kleineren Feuern und einem Scheunenbrand in Ilten. Der Turm wurde in Eigenleistung renoviert. Eine große Einsatzübung auf dem Gelände der Zementfabrik beschäftigte sechs Ortsfeuerwehren der Gemeindefeuerwehr. Für einen angenommenen Reifenbrand mussten große Mengen Löschwasser gefördert werden.

1986 war ein Öleinsatz abzuarbeiten, bei einem Bagger war eine Hydraulikleitung gerissen. Die Wettkampfgruppe belegte auf Gemeindeebene einen guten 6.Platz.

1987 bekam die Wehr eine namhafte Spende von der Zementfabrik. Es wurden davon ein Pumpenaggregat und ein hydraulischer Spreizer gekauft, der Hilfeleistungssatz wurde somit vervollständigt. Mitgeführt wurde er auf einem Schlitten im Löschfahrzeug anstelle der TS. Von dem restlichen Geld konnte noch Sicherungsmaterial beschafft werden. Die Beladung konnte so je nach Einsatzart geändert werden. Eine Abordnung besuchte auf Einladung der FF Höver/Bad Bevensen erstmals den Ort in der Nähe von Uelzen. Es war ein schönes Wochenende, bei dem viele neue Bekanntschaften geschlossen wurden. Eine Einladung zum Gegenbesuch wurde ausgesprochen.

1988 standen neben dem eigentlichen Dienstbetrieb umfangreiche Renovierungsarbeiten des Schulungsraumes an. Der ELW1 musste an die Ortsfeuerwehr Sehnde abgegeben werden. Es kam zu sieben kleineren Einsätzen. Die Kameraden der FF Höver / Bad Bevensen waren ein Wochenende zu Gast bei uns. Es wurden die BF Hannover und der Flughafen besichtigt und die kameradschaftlichen Kontakte weiter vertieft.

1989 gab es einen Wechsel in der Führung. Nachdem H.Winter zum stellvertretenden Gemeindebrandmeister gewählt wurde, nahm dessen Platz sein Bruder Cl.Winter ein, neuer Stellvertreter wurde F.Klose. Das neue Führungsduo ändert den Dienstbetrieb. Es fanden neben den monatlichen Diensten am Sonntag noch zwei Gruppendienste an einem Wochentag statt. Eine Umfrage ermittelte den Donnerstag als günstigsten Tag. Die Wettkampfgruppe wurde wieder aktiviert.

1990 verzeichnete das Dienstbuch neun Einsätze, darunter waren fünf Brandeinsätze. So brannte bei der Zementfabrik ein Schaltschrank, einen Monat später Reifen vor dem Drehofen. Ein Küchenbrand war zum Ende des Jahres abzuarbeiten. Eine Alarmübung wurde in Bilm mit der dortigen Feuerwehr und der Feuerwehr Ilten abgearbeitet. Die Wettkampfgruppe belegte einen hervorragenden Platz 3 bei den Gemeindewettkämpfen in Bilm und einen guten 8.Platz bei den Abschnittswettkämpfen in Ramlingen.

1991 hatten die selbstgebauten Kleiderhaken in der Fahrzeughalle ausgedient, von der Gemeinde wurden 24 Umkleidespinde beschafft. Sie wurden von den Kameraden aufgebaut und mit den persönlichen Ausrüstungsgegenständen bestückt. Es wurden fünf Brandeinsätze und zwei Hilfeleistungen abgearbeitet. Die Wettkampfgruppe erreichte vordere Platzierungen bei den Gemeinde- und Abschnittswettkämpfen.

1992 kam es zu sechs Brandeinsätzen in der Zementfabrik. Daneben musste ein Feuer in der Waffelfabrik bekämpft werden. Unter den vier Hilfeleistungen war auch ein Suizidversuch auf der Brücke über dem Steinbruch.

1993 kam, durch die Beschaffung eines ELW1 für die Schwerpunktfeuerwehr, der VW-Bus jetzt als MTW zurück zur Feuerwehr Höver. Großes Glück hatte man bei einem Kellerbrand, als ein durch die Hitze „ausgelötetes“ Wasserohr den Brand fast selbstständig löschte. Es waren außerdem zwei Großbrände von Förderbändern der Zementfabrik zu bekämpfen, im Januar im Steinbruch bei 8°C unter null und im April auf dem Werksgelände vor der Rohmehlhalle in 20m Höhe. Bei beiden Feuern sind mehrere hundert Meter Förderband vernichtet worden, es entstand erheblicher Sachschaden. Im Einsatz waren auch die Ortsfeuerwehren aus den Nachbarorten, u.a. die Drehleitern aus Sehnde und Lehrte. Die Gruppeneinteilung wurde abgeschafft und durch Ausbildungsdienste für alle Kameradinnen und Kameraden am Donnerstag ersetzt.

1994 begann die “stille” Alarmierung in der Feuerwehr Höver mit der Beschaffung der ersten drei Funkmeldeempfänger. Diese konnten dank mehrerer Privatspenden beschafft werden und wurden an Mitarbeiter der Zementfabrik aufgrund der Tagesverfügbarkeit ausgegeben. Es war jetzt möglich, Kameraden außer Hörweite der Sirenen zu alarmieren. Die Wettkampfgruppe qualifizierte sich auf Gemeinde- und Abschnittsebene für den Kreiswettkampf in Wunstorf und belegte einen hervorragenden 2.Platz, beim darauffolgenden Bezirkswettkampf in Holzminden wurde ein sehr guter 13.Platz belegt.

1995 wurde auf Betreiben des damaligen Gemeindebrandmeisters H.Hüsich ein Funk-Kfz. des Katastrophenschutzes und die teilweise vorhandene Mess-Ausstattung nach Höver verlegt. Dazu kamen noch vier Preßluftatmer, drei Chemikalienanzüge und vier weitere analoge Funkmeldeempfänger. In Eigenregie, mit viel Arbeit und Können der Kameraden, wurde das Fahrzeug zu einem nach Norm bestückten GW-Mess umgebaut. Fehlende Ausrüstung wurde durch den damaligen Landkreis Hannover und die Gemeinde Sehnde beschafft. Die Unterbringung gelang im alten Spritzenhaus gerade so, das Fahrzeug hätte keine 5cm länger sein dürfen. Der Hilfeleistungssatz wurde um eine Schnellangriffseinrichtung (2x20m Hydraukischlauch auf Haspel) erweitert. Schere und Spreizer waren betriebsbereit angekuppelt, ein mühsames und zeitintensives Kuppeln der Geräte entfiel somit zukünftig. Auf der Jahreshauptversammlung wurde eine neue Wehrführung gewählt. Im Mai nahmen F.Klose als Ortsbrandmeister und W.Röhm als stellvertretender Ortsbrandmeister ihre Arbeit auf.

1996 gingen die ersten beiden Betriebe (Himmler und Wessels) im neuen Gewerbegebiet Gretlade in Betrieb.

Die eingebaute Brandschutztechnik war neu, von nun an gehörten Objektbegehungen, Brandmeldeanlagen, Feuerwehrschlüsselkästen, Feuerwehrpläne, Feuerwehrlaufkarten, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen zum ständigen Ausbildungsprogramm. Die Größe der Betriebe und deren Brandgefährlichkeit führten zu einem Antrag auf Stationierung eines wasserführenden Fahrzeuges. Dieser Antrag wurde fachlich, sachlich begründet, vom Stadtbrandmeister Hüsich unterstützt und an die Stadtverwaltung und die politischen Gremien gestellt. Erschwerend kam hinzu, dass mit der Stationierung eines neuen Fahrzeuges auch eine bauliche Maßnahme (Um- bzw. Anbau oder Neubau) einher gehen musste. Eine Tatsache, die die bevorstehenden Entscheidungen sicherlich nicht einfacher machte.

1997 konnten bei zahlreichen Fehlalarmen der beiden BMA´s wertvolle Erfahrungen mit der neuen Technik gesammelt werden.

1998 wurde das Neubaugebiet östlich der Bilmer Straße (130 Wohneinheiten) erschlossen. Nach etlichen Beratungen und Gesprächen wurde schließlich der Stationierung eines TLF 8/18 seitens der Gemeinde zugestimmt. Dieser Beschluss entsprach zwar nicht den konkreten Vorstellungen des Ortskommandos, er wurde aber trotzdem mit sehr großer Freude registriert. Eine „Kröte“ musste die Ortsfeuerwehr schlucken, der MTW war nicht mehr im Feuerschutzplan aufgenommen worden.

1999 nahmen die Neubaupläne konkrete Formen an: Es wurde ein Grundstück in Zusammenarbeit mit der Zementfabrik ausgesucht und die Bauleitplanung entsprechend angepasst. Der Raumbedarf wurde ermittelt und verschiedene Grundrissplanvarianten abgestimmt. Eine Aufstellung der möglichen Eigenleistungen wurde erarbeitet und an die Stadt Sehnde gegeben. Es wurde ein Förderverein gegründet, der die Feuerwehr in finanzieller und materieller Hinsicht unterstützen soll. Der Feuerschutzplan wurde nachträglich geändert, weil sich herausstellte, dass das nächst größere Tanklöschfahrzeug (TLF 16/24 Tr) für einen verhältnismäßig kleinen Mehrbetrag zu beschaffen war. Der Vorteil eines größeren Fahrgestells mit Allradantrieb, der größere Löschwassertank und die mögliche Beladung mit dem Hilfeleistungssatz, bildeten schließlich den Ausschlag für diese Änderung. Das Fahrzeug mit einem Mercedes-Fahrgestell und einem Aufbau der Fa. Ziegler wurde Ende des Jahres bestellt. Für den GW-Mess wurde in Eigenleistung ein Mobil-Telefon beschafft. Somit war eine Kommunikationsmöglichkeit außerhalb des Sprechfunks bei langwierigen Gefahrguteinsätzen gewährleistet.

2000 stand ganz im Zeichen des Neubaus des Feuerwehrhauses. Die Grundsteinlegung erfolgte im April, die Grundsteinlegung im Juni und im August war das Richtfest. Am 9. Dezember war die feierliche Übergabe des neuen Feuerwehrhauses durch Bürgermeister Henkel. Gleichzeitig wurde auch das neue Tanklöschfahrzeug in Dienst gestellt.

 

Auch 2001 wurde weiter am Feuerwehrhaus gearbeitet. In Eigenleistung wurde ein Raum für die Jugendfeuerwehr, oberhalb der Sozialräume ausgebaut. Von der Stadt wurden 15 neue Einsatzjacken beschafft und an die Atemschutzgeräteträger ausgegeben. Mit der Spende der Fa. Spicers zur Fahrzeugübergabe wurde ein Überdrucklüfter beschafft.

2002 kaufte die Zementfabrik, bedingt durch die Altreifenlagerung im Werk, einen neuen Schaum-Wasserwerfer auf einem Anhänger. Er wurde der Feuerwehr als Dauerleihgabe übergeben, verbunden mit dem Wunsch, ihn hoffentlich nie auf dem Werksgelände einzusetzen.

Die 4m Fahrzeuggeräte konnten mit gebrauchten FMS-Statusgebern ausgerüstet werden. Standartmeldungen über Funk (z.B. Abgerückt, Einsatzstelle an, usw.) können nun durch Knopfdruck, ohne Durchsage schnell übermittelt werden.

2003 beschaffte der Förderverein 20 Einsatzhosen und 20 Kopfschutzhauben. Damit sind nun alle Atemschutzgeräteträger in Höver mit der hochwertigen Schutzkleidung aus Nomexgewebe ausgestattet.

2004 bedeutete ein Kupplungsschaden am MTW den wirtschaftlichen Totalschaden, das Fahrzeug wurde stillgelegt. Das gleiche Schicksal ereilte in diesem Jahr den PLA 250. Mit Inbetriebnahme der Druckfarbenfabrik mit einer CO²-Löschanlage wurde durch die Stadt ein neues Mehrgasmessgerät Multiwarn gekauft. Den erforderlichen CO²-Sensor beschaffte die Fa. Jänecke& Schneemann.

2005 konnten durch den Förderverein zehn digitale Meldeempfänger beschafft werden. Es ergab sich die Möglichkeit von der Zementfabrik einen gebrauchten VW-Bus als Geschenk zu erhalten. Dieses Angebot wurde angenommen und das Fahrzeug lief fast zwei Jahre als ziviler Mannschaftstransportwagen ohne Signalanlage. In diesem Jahr wurde mit den umfangreichen Vorarbeiten zum Nachfolger des Feuerschutzplanes, er heißt jetzt Brandschutzbedarfsplan, begonnen. Das von der Feuerwehr ausgearbeitete Konzept sah u.a. die Ausweisung einer zweiten Stützpunktfeuerwehr im Stadtgebiet vor. Nach Auswertung des Gefährdungspotentials zeichnete sich dafür die Ortsfeuerwehr Höver ab. Auch die bereits vorhandene technische und personelle Ausstattung in Höver sprach dafür. Der Entwurf wurde in den verschiedenen politischen Gremien vorgestellt und diskutiert.

2006 wurde in Absprache mit der Stadtverwaltung das Fahrzeug durch den Förderverein zu einem vollwertigen Feuerwehrfahrzeug umgebaut, dazu erhielt es eine Signaleinrichtung und eine rote Folienbeklebung. Es wurde in den neuen Brandschutzbedarfsplan aufgenommen und wird somit bei einem Ausfall kommunal wiederbeschafft. In der Ratssitzung vom 13.07.2006 wurde der neue Brandschutzbedarfsplan verabschiedet. Die Ortsfeuerwehr Höver erhielt nun den Status einer Stützpunktfeuerwehr. In diesem Jahr hatte die Feuerwehr mit 64 Alarmierungen ein besonders arbeitsreiches Jahr. Am 16.09.2006 wurde das MZF beim „Tag der Retter“ offiziell durch den Bürgermeister in Dienst gestellt.

2007 wurde auf der Jahreshauptversammlung M.Meyer zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Außerdem standen umfangreiche Renovierungsarbeiten in Eigenleistung im Feuerwehrhaus an. Es wurden sämtliche Räume inklusive der Fenster und Türen gestrichen und im Unterrichtsraum ein neuer Fußboden verlegt. Die Ersatzbeschaffung des 27 Jahre alten LF 8 wurde in mehreren Vorführungen und Besprechungen vorbereitet. Das Fahrgestell von MAN wurde im April bestellt, im Juli folgte die Bestellung des Aufbaus bei der Fa.Ziegler. Die Wettkampfgruppe startete eine Kooperation mit der Ortsfeuerwehr Bilm und belegte auf Anhieb gute Platzierungen bei verschiedenen Leistungswettbewerben. Die Zementfabrik beschaffte zehn weitere digitale Meldeempfänger. Sie wurden an die Kameraden ausgegeben, die im Werk arbeiten.

2008 wurde im Februar das neue Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 aus Rendsburg abgeholt und Anfang April durch Bürgermeister Lehrke offiziell in Dienst gestellt. Mit diesem Fahrzeug verfügt die Ortsfeuerwehr über ein zweites wasserführendes Fahrzeug mit Atemschutzgeräten im Mannschaftsraum.

 

Die Wettkampfgruppe Bilm / Höver wird in Hänigsen Kreismeister in der Wertungsgruppe 1 (nicht wasserführende Fahrzeuge) Beim Bezirksentscheid, ebenfalls in Hänigsen, wird mit dem 13. Platz die Qualifizierung für den Landesentscheid denkbar knapp verpasst.

2009 feiert die Ortsfeuerwehr Höver ihr 100 jähriges Bestehen. Die Alarmierung der Einsatzabteilung kann durch die Beschaffung von zehn zusätzlichen digitalen Meldeempfängern durch die Stadt komplett „still“ erfolgen. Die beiden Sirenen dienen als Rückfallebene bei Ausfall der Digitaltechnik.